Tipps zur Weiterberechnung von Rohstoff Preissteigerungen in AZ- / Schluss- Rechnungen

Kupfer-Differenzrechnung
Die Preise für Material und speziell die Kupferpreise steigen derzeit sehr stark, Handwerker müssen und wollen möglichst die Kostensteigerungen an ihre Kunden weitergeben. Wichtige Voraussetzung ist eine saubere Vereinbarung im Vorfeld, damit der Endkunde weiß, ob und welche Preise angepasst werden.
Die Fachverbände bieten hier viele Tipps. Beispielsweise „freibleibende“ Angebote, also unverbindliche Angebote, oder sprechen kurze Bindungsfristen von einigen Tagen oder Wochen aus. Geben Sie beispielsweise im Angebot an, dass mit einer Rohstoffnotierung für Kupfer von zum Beispiel 700 € pro 100 kg die Preise berechnet sind und zum Zeitpunkt der Auftragserteilung eine davon abweichende aktuell gültige Tagesnotierung später abgerechnet wird.
In der Abrechnung könnte dann mit der End-Berechnungsoption Kupfer-Differenzrechnung die Differenz zwischen DEL-Notierung im Angebot und DEL-Notierung für die Abrechnung berechnet werden.
Hierfür ermittelt das Programm aufgrund der in den Positionen hinterlegten Cu-Gewichts-Anteilen die Gesamtmenge Kupfer und ermittelt dann anhand der Differenz der DEL-Notierung zwischen Angebot und Abrechnung einen Zu- bzw. Abschlag. Diese Differenz wird dann zur Gesamtsumme hinzugerechnet.
In der Druckverwaltung der Rechnung befindet sich hierfür der Button Kupfer-Diff.R. (wie im Bild zu sehen)
Anschließend müssen Sie noch das Datum der Abrechnungs-DEL-Notierung per kg eintragen. Aus diesen Informationen ermittelt das Programm im Druck die Preisdifferenz.
Voraussetzung, damit diese Berechnung funktioniert, ist, dass die Positionen aus dem Artikelstamm erfasst wurden und dadurch in den betroffenen Positionen auch der Kupfer-Gewichtsanteil hinterlegt ist.

Nachträgliche Preisverhandlungen
Wurde für den Auftragsfall vereinbart, dass aufgrund steigender Preise Nachverhandlungen stattfinden, könnte folgendes Szenario helfen.
Abrechnung über Teilrechnungen
Das Angebotsprojekt bleibt unverändert. Die Abrechnungen erfolgen nicht kumuliert, sondern immer im vereinbarten Zeitraum. Die Preissteigerungen werden prozentual über die Endberechnung als Zuschlag hinzugerechnet.
Die Schlussrechnung enthält nur mehr den letzten noch nicht abgerechneten Bereich.
Abrechnung über Abschlagsrechnungen nach Aufmaß (Voraussetzung: Modul Aufmaß)
Die Abrechnungen mit Preissteigerungen werden über Unterprojekte vorbereitet und per Zuschlagsposition (nur auf Material) ermittelt. Die ermittelte Preissteigerung wird dann als manuelle Position im Hauptprojekt hinterlegt und per Abrechnungsmenge1 (Aufmaß!) weiterberechnet.
Vorgehensweise
1. Die Erfassung der Abrechnungsmengen erfolgen zum Hauptprojekt per Aufmaß
2. Im Falle einer Preissteigerung wird das Hauptprojekt in ein Unterprojekt kopiert (Projekt markieren, rechte Maustaste, Unterprojekt erstellen).
3. Dieses Unterprojekt öffnen und am Ende (z.B. Titel 99) eine Zuschlagsposition mit der Preisanpassung z.B. auf Lohn für alle vorhandenen Positionen anlegen.
4. Das Aufmaß zu diesem Unterprojekt mit den für diese Abrechnung neu aufgenommenen Positionsmengen aus dem Hauptprojekt kopieren. Übergabe an die Rechnungspositionen für eine Abrechnung.
5. Eine Proforma-Abrechnung (ohne Rechnungsnummer) erzeugen – diese könnte als Information der späteren Rechnung beigefügt werden.
6. Im Hauptprojekt am Ende (z.B. Titel 99) eine manuelle Position mit dem ermittelten Wert der Preisanpassung erfassen. Diese Position noch in das zuletzt erfasste Aufmaß mit der Menge 1 mit aufnehmen.
7. Nun kann im Hauptprojekt wie gewohnt abgerechnet werden.
Quelle #900725 CK